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Osterwald/Horst Torben hat seine Kühe gut im Griff
Auf den ersten Blick unterscheidet sich Torben Haase kaum von seinen Mitschülern. Er spielt gern Fußball und geht zur Feuerwehr. Seine liebste Freizeitbeschäftigung sind allerdings Kühe der Rasse Fleckvieh
Torben Haase (12) trainiert mit seinem Fleckvieh Larissa und Leila für Jungzüchterwettbewerbe.
Quelle: Carola Faber
Garbsen. Schon im Kindergartenalter wusste der Osterwalder, dass er Bauer werden will. „Das ist für mich völlig klar“, sagt der Zwölfjährige mit Freude, der jede freie Minute auf dem Nebenerwerbshof seiner Großeltern in Horst verbringt. Dort steht mit Momo, Ria, Larissa, Leila und Zeus seine eigene kleine Herde. Zielstrebig schiebt und zieht er sie über den Hof. Gibt er ein Kommando, wie das Wort „Stopp“, bleiben die Tiere meist sofort stehen. Klappt es noch nicht so ganz auf Anhieb, weiß der Jungbauer auch Rat: „Das muss eben noch ein wenig geprobt werden.“
Torben sparte eisern über einen langen Zeitraum jeden Cent. Sein Ziel waren nicht Computerspiele oder Fahrzeuge, sondern Kühe. Als er im Frühjahr die nötige Summe zusammen hatte, fuhr er im Frühjahr mit seinem Vater und Großvater nach Bayern, in die Nähe von Pfaffenhofen, um dort von seinen eigenen Ersparnissen Momo zu erstehen. Dass der Siebtklässler hervorragend mit dem Fleckvieh umgehen kann, ist auf den zahlreichen Urkunden an der Stalltür nachzulesen. In diesem Jahr erhielt Torben in seiner Altersklasse den zweiten Platz auf Bundesebene. Im Jahr 2012 wurde er sogar Bundessieger. In den Ferien und an den Wochenenden wird fleißig für die Wettbewerbe trainiert.
Mit Larissa und ihrem Kalb Leila, das am 3. September geboren wurde, übt der IGS-Schüler schon jetzt die richtige Haltung und das Gehorchen auf Kommandos. „Wenn sich Leila erschreckt, dann muss ich damit umgehen können. Es sind ja schließlich keine Maschinen, sondern Tiere“, sagt der Nachwuchszüchter. Bei den Wettbewerben wird beurteilt, wie die Jugendlichen mit den Tieren umgehen, wie viel Fachwissen sie haben und was sie über ihre eigenen Tiere, wie etwa das Geburtsdatum, wissen. Begleitet von seiner Familie fährt Torben mit den Kühen auf einem Hänger zu den Austragungsorten der Wettbewerbe. In einer Kiste befinden sich Bürsten, Halfter, Stricke und Putzzeug. Auch der Züchter muss äußerlich bestimmte Anforderungen erfüllen. Bei den Wertungen muss er ein weißes Hemd, dunkle Jeans und Sicherheitsschuhe tragen. Nächstes Ziel ist das Verdener Trainingslager im Mai, an dem nur die Sieger des Bundeswettbewerbs teilnehmen dürfen und nach der Qualifizierung wieder bis zur Bundesebene gelangen können.
Carola Faber